Gesundheitssituation in der Ukraine

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Mit Entsetzen beobachten wir, wie nahezu auch die gesamte Welt die kriegerischen Auseinandersetzungen in der Ukraine. Der Krieg hat nicht nur das Leben der Ukrainer:innen völlig verändert, auch die medizinische Infrastruktur ist bedroht. Deshalb findet ihr hier eine Zusammenfassung über die Gesundheit – und Arzneimittelsituation in der Ukraine. 

1 Krankenhäuser vor dem Kollaps 

Durch das fortschreitende Vorrücken der russischen Armee sind Kliniken von Versorgungswegen abgeschnitten. Mitarbeiter des Gesundheitswesens suchen Zuflucht in provisorischen Unterkünften. Die Anzahl ziviler Opfer und Verletzen steigt. Manchen Krankenhäusern sind bereits die Sauerstoffreserven ausgegangen, viele könnten bald folgen.  

2 Corona und andere Infektionskrankheiten  

Auch wenn die Fallzahlen in der Ukraine stark zurückgegangen sind, können der Aufenthalt dicht gedrängt in Luftschutzbunkern und U-Bahnstationen zu weiteren Ausbrüchen beitragen, auf die die Gesundheitsinfrastruktur nicht vorbereitet ist. Nur ca. ein Drittel der Ukrainer*innen haben wenigstens eine Impfung gegen Covid bekommen.  

Zudem macht das Land einen Ausbruch des Poliovirus durch. Auch die Rückkehr der Tuberkulose wird befürchtet 

3 Impfanspruch für Geflüchtete 

Nicht oder nicht vollständig geimpfte haben in Deutschland Anspruch auf Impfungen gegen Covid-19. Auch Apotheken, die sich an der Impfkampagne beteiligen, dürfen Ukrainer*innen impfen und entsprechende Impfzertifikate erstellen. Auch Impfzertifikate aus der Ukraine sind gültig.  

 

4 Arzneimittel und Apotheken 

Erhebliche Engpässe bedrohen die Arzneimittelversorgung in der Ukraine. Auch Apotheken sind dort betroffen und haben oft nur vormittags offen. Um sich mit den nötigen Arzneimitteln ein zudecken gehen Menschen von Apotheke zu Apotheke, es bilden sich lange Schlangen. Bereits der Weg hin zur Apotheke gestaltet sich oft als schwierig wegen eingeschränktem Bus –und Bahnverkehr.  

 

5 Unterstützung und Spenden 

Die Bereitschaft zur Unterstützung in Deutschland ist groß. Das Spenden von Arzneimitteln aus dem Privathaushalt ist allerdings kontraproduktiv. Arzneimittelspenden unterliegen anderen Anforderungen als Spenden von Lebensmitteln und Kleidern. Es gibt eine gute Arzneimittelspendenpraxis. Besser sind hingegen Geldspenden an professionelle Hilfsorganisationen wie Apotheker ohne Grenzen, die mit Organisationen in Polen zusammenarbeiten.  

6 Übersicht über Hilfsangebote 

Apotheker ohne Grenzen: Zusammen mit der Polish Medical Mission (PMM) versorgen sie Ukrainische Krankenhäuser 

Apotheker Helfen: Versorgung von Geflüchteten an der Polnisch – ukrainischen Grenze mit der Partnerorganisation LandsAid. 

action medeor: Hilfslieferungen für medizinische Einrichtungen in der Ukraine 

Hilfswerk der baden-württembergischen Apothekerinnen und Apotheker: Lieferung von Medikamenten in das Krankenhaus Ternopils, Verteilung in der Ukraine 

Wenn ihr spenden wollt, tut dies nur wenn es eure finanzielle Situation zulässt! 

7 Auswirkungen auf die Pharmazie außerhalb der Ukraine 

Viele deutsche Arzneimittelhersteller wie Stada oder Bionorica haben zahlreiche Angestellte in der Ukraine. Zugleich ist der Umsatz, der in Russland erwirtschaftet wird, groß. Der Wegfall von getrocknetem Pflanzenmaterial aus Russland und der Ukraine kann auch in Deutschland für Lieferengpässe sorgen. Sanktionen gegen Arzneimittellieferungen gelten als bisher ausgeschlossen, die Transportwege können aber beeinträchtigt werden.  

8 Radioaktive Strahlung und Jod-Tabletten? 

Aus Angst vor radioaktiver Strahlung nach Angriffen auf Kernkraftwerke haben Menschen in Deutschland verstärkt Jod-Tablette gekauft. Sie sollen die Schilddrüse vor der Anreicherung radioaktiver Jod-Isotope schützen. Eine Selbstmedikation ist allerdings völlig unnötig und birgt viele Gesundheitsrisiken. In einem Katastrophenfall würden diese lokal ausgegeben und über Apotheken, Feuerwehren, Rathäuser und andere Anlaufstellen ausgegeben werden.  

 

Quellen: 

Die können wir gerne unten drunter posten 

1 Krankenhäuser vor dem Kollaps und 2 Corona und andere Infektionskrankheiten https://www.washingtonpost.com/health/2022/03/01/russia-invasion-ukraine-pandemic-health-effects/ 

3 Impfanspruch für Geflüchtete 

https://www.deutsche-apotheker-zeitung.de/daz-az/2022/az-10-2022/impfanspruch-auch-fuer-gefluechtete 

4 Arzneimittel und Apotheken

https://www.pharmazeutische-zeitung.de/vormittags-haben-apotheken-noch-geoeffnet-131728/ 

https://www.deutsche-apotheker-zeitung.de/daz-az/2022/az-10-2022/geld-statt-arzneimittelspenden-fuer-die-ukraine 

5 Unterstützung und Spenden 

https://ptaforum.pharmazeutische-zeitung.de/wie-pharmazeutische-hilfe-wirklich-ankommt-131721/ 

 

6 Übersicht über Hilfsangebote

https://www.apotheker-ohne-grenzen.de/keine-arzneimittelspenden/ 

https://www.apotheker-helfen.de/europa/apotheker-helfen-e-v-bittet-um-spenden-fuer-ukraine-fluechtlinge/ 

https://medeor.de/de/hilfsprojekte/katastrophenhilfe/krise-in-der-ukraine.html 

https://www.apotheker-hilfswerk.de/ 

7 Auswirkungen auf die Pharmazie außerhalb der Ukraine  

https://www.deutsche-apotheker-zeitung.de/news/artikel/2022/03/01/koennte-sich-der-ukraine-krieg-auf-die-deutsche-arzneimittelversorgung-auswirken 

8 Radioaktive Strahlung und Jod-Tabletten

https://www.pharmazeutische-zeitung.de/jod-tabletten-nicht-prophylaktisch-nehmen-131660/seite/2/