Die Fächer

Grundsätzlich finden in allen Fächern theoretische Veranstaltungen (Seminare oder Vorlesungen) und Praktika statt. Zu den Themengebieten im Einzelnen:

Pharmazeutische Chemie

Im Pharmaziestudium spielt die Chemie eine wichtige Rolle. Im Grundstudium lernt man die Grundlagen sowohl der anorganischen als auch der organischen Chemie. Die Analytik ist dabei sehr wichtig, da ein Apotheker Arzneistoffe identifizieren und ihren Gehalt und ihre Reinheit feststellen können muss. Das lernt man anhand nasschemischer (also im Reagenzglas ausgeführter) wie auch instrumenteller Methoden (wie Chromatographie und Spektroskopie). Auch die Synthesechemie, die “Herstellung” bestimmter Verbindungen wird vermittelt. Im Hauptstudium stehen dann die Nachweise der Arzneibücher, die Synthese bestimmter Arzneistoffe sowie Struktur-Wirkungs-Beziehungen (Wie hängt die Wirkung eines Stoffes von seiner chemischen Struktur und den funktionellen Gruppen ab?) im Vordergrund.

Pharmazeutische Biologie

Hier werden sowohl die Biologie der Arzneipflanzen als auch die Humanbiologie vermittelt. Da gentechnisch hergestellte Arzneimittel immer wichtiger werden, kommen auch Genetik und Biotechnologie nicht zu kurz. Im Grundstudium beschäftigt man sich mit den Grundlagen der Humanbiologie, mit der Anatomie, Morphologie und Systematik der Arzneipflanzen, mit Mikrobiologie (Bakterien, Pilze und Viren) und der Genetik. Im Hauptstudium kommen dann die Biochemie (Stoffwechselvorgänge, biotechnologische Verfahren usw.), die Arzneipflanzen und ihre Inhaltsstoffe (einschließlich deren Extraktion und Analytik) und die gentechnisch/biotechnologisch hergestellten Arzneimittel dazu.

Pharmazeutische Technologie

Die Pharmazeutische Technologie beschäftigt sich mit den Arzneiformen, also z.B. Tablette, Saft, Salbe usw. Dabei geht es nicht nur um die Herstellung, sondern auch darum, wie schnell z.B. der Wirkstoff in den Körper freigesetzt wird, wie stabil der Wirkstoff im Arzneimittel ist usw. Im Grundstudium lernt man neben den physikalischen Grundlagen auch die Herstellung einzelner Arzneiformen, so wie sie in der Apotheke angewandt werden. Im Hauptstudium stehen dann mehr die industrielle Fertigung und die dabei eingesetzten Maschinen sowie die Wirkstoff-Freisetzung und ähnliches im Mittelpunkt.

Pharmakologie

Die Pharmakologie beschäftigt sich mit der Wirkung der einzelnen Arzneistoffe auf den Organismus.
Hierzu hat man im Grundstudium Veranstaltungen zu Anatomie, Physiologie und Toxikologie (die Wirkung von Giftstoffen). Im Hauptstudium beschäftigt man sich dann damit, wie die einzelnen Wirkstoffe im Körper wirken: an welchen Rezeptor sie binden, wie sie die Regelkreise beeinflussen, bei welchen Krankheiten sie eingesetzt werden und wie sie dann helfen. Auch die unerwünschten Wirkungen von Arzneistoffen und wie sie die Wirkung anderer Wirkstoffe verstärken oder abschwächen können werden behandelt.

Klinische Pharmazie

Die Klinische Pharmazie hat, anders als der Name vermuten lässt, wenig mit dem Krankenhaus zu tun, auch wenn die Versorgung von Patient*innen im Krankenhaus auch Teil dieses Faches ist. 

Grundlegend geht es um die Anwendung der Arzneimittel an Patient*innen. Sie setzt also schon fundierte Kenntnisse in Pharmakologie und Technologie voraus. Es geht hier viel um die Optimierung der Arzeimittelanwendung im Sinne von Verringerung von Gefahren, Verbesserung der Wirksamkeit, aber auch der Ökonomisierung der Verwendung der Arzneimittel. 
Wie gerade schon deutlich wurde geht es um die Patient*innen als Individuen genauso wie um die gesamte Bevölkerung.  

Dazu beschäftigt sich das Fach auch mit der Kommunikation der Gruppen im Gesundheitswegen, wie der Apotheker*innenschaft, der Ärzt*innenschaft, den Patient*innen, den Pflegenden, den Phsyiotherapeut*innen und allen anderen Beteiligten. Das Dreieck aus Arzt*innen, Apotheker*innen und Patient*innen steht dabei im Zentrum.