Es ist Welt-Erste-Hilfe Tag. 

Jeder, der einen Führerschein besitzt, hat auch gleichzeitig einen erste Hilfe Kurs gemacht. Aber sind wir mal ehrlich. An das, was man da besprochen hat, können sich vermutlich nicht mehr alle erinnern.  

Falls es dir auch so geht, kannst du dich hier ein bisschen durchklicken und ein paar Tipps für verschiedene Situationen finden, in denen andere Leute auf deine Hilfe angewiesen sind. 

Auffinden einer Person

Du siehst eine Person am Boden liegen. Sie bewegt sich nicht. Wie verhältst du dich? Zuerst ist zu überprüfen, ob die Person bewusstlos ist. Das ist daran zu erkennen, dass die Muskeln erschlafft sind und die Person nicht auf mechanische (leichtes rütteln an den Schultern) oder akustische Reize (laute Rufe) reagiert. Sollte die Person bei Bewusstsein sein, kann ihr der Situation entsprechend geholfen werden. Aber auch hier ist nicht zu zögern, den Krankenwagen zu rufen.

Aufmerksam machen

Sollte die Person nicht bei Bewusstsein sein, sollten zuerst die umstehenden Personen durch lautes Hilfe-rufen auf die Notfallsituation aufmerksam gemacht werden. Diese können dann den Notruf wählen.

Atemwege freihalten

Als nächstes muss die Atmung überprüft werden. Das Problem bei Bewusstlosigkeit ist, dass auch Schutzreflexe wie der Schluck- oder Hustenreflex ausgeschaltet sind. Das birgt die Gefahr, dass z.B. Blut oder Erbrochenes in die Atemwege gelangen oder die betroffene Person ihre Zunge verschluckt. Es besteht also akute Erstickungsgefahr. Um die Atmung der Person zu überprüfen, wird der Kopf nach hinten geneigt und das Kinn angehoben. Durch Öffnen des Mundes kann überprüft werden, ob etwas im Mund-Rachen Raum das Atmen erschwert.

Atmung überprüfen

In derselben Position hält man nun sein Ohr über Mund und Nase und blickt in Richtung Brust. So lässt sich hören, ob die Person atmet und erkennen, ob sich der Brustkorb der bewusstlosen Person hebt und senkt. Den Luftstrom beim Ausatmen lässt sich außerdem mit der Wange fühlen. Die Atmung sollte nicht länger als 10 Sekunden überprüft werden.

Stabile Seitenlage

Sollte eine normale Atmung vorhanden sein, ist die bewusstlose Person in die stabile Seitenlage zu bringen. Hierzu wird sich neben die betroffene Person gekniet und deren Beine gestreckt. Der nahe Arm wird angewinkelt nach oben gelegt, wobei die Handinnenfläche nach oben zeigt. Anschließend wird der ferne Arm des Betroffenen am Handgelenk gegriffen, vor der Brust gekreuzt und die Handaußenseite an die Wange der betroffenen Person gelegt. Danach wird der ferne Oberschenkel gegriffen und das Bein gebeugt. Die betroffene Person wird nun zu sich herübergezogen und auf die Seite gelegt. Das oben liegende Bein wird so ausgerichtet, dass der Oberschenkel im rechten Winkel zur Hüfte liegt. Der Kopf wird auf der Hand des oberen Arms abgelegt. Als letztes wird der Hals überstreckt, damit die Atemwege geöffnet werden und der Mund leicht geöffnet. Die an der Wange liegenden Hand wird so ausgerichtet, dass der Hals überstreckt bleibt. Falls es keine umstehenden Personen gab, die schon den Notruf 112 wählen konnten, ist jetzt die Zeit dazu.

Herz-Lungen-Wiederbelebung

Sollte keine Atmung feststellbar sein, muss umgehend mit der Herz-Lungen-Wiederbelebung angefangen werden. Sollte ein Defibrillationsgerät (AED) zur Verfügung stehen, sollte es angeschlossen werden und den Sprachanweisungen Folge geleistet werden. Die Herz-Lungen-Wiederbelebung wird so lange durchgeführt, bis das AED-Gerät einsatzbereit ist oder die Rettungskräfte erscheinen. Dafür wird 30x eine Herzdruckmassage und anschließend 2x eine Atemspende durchgeführt. Für die Herzdruckmassage kniet man sich neben die Brust der betroffenen Person und platziert seinen Handballen auf dem unteren Drittel des Brustbeins. Der Ballen der anderen Hand wird auf die erste gesetzt. Nun wird durch Gewichtsverlagerung des eigenen Oberkörpers der Brustkorb 30x 5-6 cm eingedrückt. Die Frequenz sollte hierbei ca. 2x pro Sekunde sein. Das ist ungefähr so schnell, wie der Takt von „Highway to Hell“ von ACDC oder „Atemlos“ von Helene Fischer.

Atemspende

Bei der Atemspende werden die Atemwege wie zuvor durch Neigen des Kopfes nach hinten und Anheben des Kinns freigemacht. Mit der an der Stirn liegenden Hand, wird die Nase zugehalten, tief eingeatmet und die Lippen dicht auf den offenen Mund des Betroffenen gelegt. Über eine Sekunde hinweg, wird die Luft gleichmäßig in den Mund des betroffenen geblasen, sodass sich der Brustkorb sichtbar hebt. Anschließend wird der betroffene ein zweites Mal beatmet. Die Herz-Lungen-Wiederbelebung kann so im stetigen Wechsel (30:2) weitergeführt werden, bis die Rettungskräfte auftauchen. Sollte zwischendurch die Atmung wiedereinsetzen, wird die Person in die stabile Seitenlage gebracht.

Hoffentlich konnten euch diese Tipps anschaulich erklären bzw. nochmal in Erinnerung rufen, wie man sich beim Auffinden einer bewusstlosen Person am besten verhält. Falls ihr weitere Fragen zu dieser oder zu anderen Gefahren Situationen habt, dann könnt ihr mal die Website des Deutschen-Roten-Kreuzes besuchen. Auf www.drk.de werden viele verschiedene Situationen anschaulich erklärt. Ebenfalls einen Blick wert ist die DRK-App. Falls man unterwegs mal auf Probleme stößt, wird hier ebenfalls geschildert, wie man sich in den verschiedensten Gefahrensituationen am besten verhält.