Welt-Alzheimertag

“Wir müssen reden!” 

Viele Angehörige kümmern sich um ein demenzkrankes Familienmitglied. Aber die meisten trauen sich nicht darüber zu sprechen, weil sie Sorge haben, deswegen ausgegrenzt zu werden. 

Bei einer Demenz eines Angehörigen erlebt man, wie sich ein vertrauter Mensch verändert. Typisch sind Erinnerungslücken, vergessene Termine, Orientierungslosigkeit oder auch Sprachstörungen. Zum Problem werden häufig die Stimmungsschwankungen oder Verhaltensveränderungen. So können freundliche Menschen von heute auf morgen aggressiv, laut oder launisch werden oder auch unsicher und ängstlich.  

Der Umgang mit Demenzkranken kann schwierig und überfordernd wirken. Man darf aber nicht vergessen, dass es sich um Menschen mit Vorlieben, Wünschen und Bedürfnissen handelt. Das Zusammenleben gestaltet sich sehr verschieden, je nach Stadium der Erkrankung. Wichtig ist, dass man den Menschen so annimmt, wie er ist. Erkrankte reagieren dabei positiv auf jede Form emotionaler Zuwendung, daher ist es gut freundlich und geduldig zu bleiben, auch wenn der Erkrankte sich merkwürdig verhält. Für einen Alzheimer-Kranken ist es hilfreich, wenn sowohl der Tagesablauf als auch die Dinge um ihn herum gleichbleibend und übersichtlich sind, was für dich vielleicht eher langweilig ist. Entsprechend der Vorlieben und Fähigkeiten sollten Alzheimerkranke gefordert werden und die Selbstständigkeit soweit es möglich ist erhalten bleiben. 

Die Apotheke ist eine der ersten Anlaufstellen für Angehörige, die nach einem Freiverkäuflichen Medikament für ein “besseres Gedächtnis” fragen. Deswegen ist es wichtig einen Demenzverdacht rechtzeitig zu erkennen und auch darauf aufmerksam zu machen. Den Angehörigen sollte man die Ängste nehmen sich Hilfe zu suchen. Die Betreuung erfolgt meist zu Hause und die Pflege ist sehr fordernd und es ist dementsprechend wichtig, dass die Angehörigen auch auf sich selbst schauen und Hilfe annehmen. Unterstützung gibt es in Formen Tagespflege/Kurzzeitpflege, Selbsthilfegruppen oder auch ein betreuter gemeinsamer Urlaub für Angehörige und Demenzerkrankte ist möglich. Angehörige sollten sich ebenfalls auch Auszeiten gönnen, sich mit Freunden treffen.